Hagel und Dörflinger sprechen mit Riedlinger Narrenzunft über Entlastungen für Ehrenamt und Vereine - 4.9.23

Zunftmeister Thomas Maichel (v. l.) führt die Abgeordneten Thomas Dörflinger und Manuel Hagel durch die Schatzkammer der Narrenzunft Gole in Riedlingen“. © Foto: privat

In der oberschwäbischen Fasnets-Hochburg Riedlingen erholt sich derzeit der „Gole“ in seinem Sommerschlaf und wartet nur darauf, durch lauthalse Kinderrufe „Raus mit em Gole“ geweckt, wieder die heiße Phase der Fasnet eröffnen zu können. Im Gegensatz dazu wird bei der Riedlinger Narrenzunft bereits emsig gearbeitet, denn die Planungen zum großen Narrentreffen 2024 in der Stadt laufen bereits auf Hochtouren.
 
„Die Fasnet in Oberschwaben ist Kultur und Lebensfreude gleichermaßen. Dahinter stecken viel Leidenschaft und viel Arbeit. Die Vereine und Ehrenamtlichen sehen sich aber mit zunehmenden Auflagen und Vorschriften konfrontiert. Diese Bürokratie bremst, verursacht hohe Kosten und erstickt das großartige ehrenamtliche Engagement. Das muss sich dringend ändern. Wir müssen die Vereine entlasten und Überregulierung wieder auf ein vernünftiges Maß zurückdrehen“, sagt Thomas Dörflinger, CDU-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Biberach. Aus diesem Grund habe er sich gemeinsam mit Manuel Hagel, dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, mit Vertretern der Narrenzunft Gole Riedlingen ausgetauscht, an welchen Stellen Vereine konkret entlastet werden könnten.
 
„Die Haftungsauflagen, Sicherheitsanforderungen und Genehmigungsverfahren haben in den vergangenen Jahren so sehr zu genommen, dass kaum noch jemand bereit ist, verantwortliche Positionen im Verein zu übernehmen. Ich habe da selbst immer wieder schlaflose Nächte, wenn ich daran denke, was ich mittlerweile als Vorstand alles unterschreiben muss. Ohne eine geteilte Verantwortung der anfordernden Behörden und der ehrenamtlich engagierten Vereinsverantwortlichen, sehe ich hier die größten Probleme für die Zukunft im Ehrenamt. Es gäbe viele Verbesserungsmöglichkeiten und Erleichterungen, wie beispielsweise jährlich wiederkehrende Genehmigungsverfahren für traditionelle Brauchtumsveranstaltungen, die immer gleich ablaufen, nur noch einmalig für mehrere Jahre geltend zu machen. Wir hoffen sehr, dass die Politik uns hier besser mit entsprechenden Vereinfachungen und Erleichterungen unterstützt“, so Gole-Zunftmeister Thomas Maichel. Eine lange Liste an Vorschlägen habe er den Abgeordneten übergeben. Diese reiche von der Entschlackung bei Haftungsthemen über den immer umfangreicheren und kostenintensiveren Versicherungsschutz bis hin zum Dickicht an Anträgen, Sicherheits- und Evakuierungskonzepten. Gerade diesen seien mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden und könnten ohne Fachexpertise kaum mehr gestemmt werden.
 
„Baden-Württemberg ist das Ehrenamtsland Nummer 1! Für hunderttausende engagierten Frauen und Männer ist Ehrenamt nicht nur Ehrensache - sondern eine Leidenschaft. Genau dafür steht die Narrenzunft Gole 1865 e. V. Riedlingen. Mich beeindruckt der Einsatz und das Herzblut, dass die Ehrenamtlichen in die Fasnet stecken. Damit das auch in Zukunft erhalten bleiben kann, brauchen wir schlanke und moderne Strukturen, welche unseren Vereinen das Leben erleichtern und unter die Arme greifen. Hier haben wir ganz konkret gehört, wo der Schuh drück und wo wir die Dinge einfacher, verständlicher und schneller machen können. Das wollen wir jetzt gemeinsam anpacken“, sagt Manuel Hagel, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Sein Kollege Thomas Dörflinger habe hier bereits die Vereine im Kreis Biberach angeschrieben und konkrete Beispiele für Regulierungsabbau erfragt. Er sei damit einer der ersten, die sich um dieses Thema gekümmert habe. „Mir ist bewusst, dass es manchmal dicke Bretter sind, die es zu bohren gilt, um Dinge zu verändern. Die konkreten Verbesserungsvorschläge der Narrenzunft werden in die Arbeit meiner Fraktion zur Entlastung der Vereine und des Ehrenamtes einfließen“, so Thomas Dörflinger abschließend.